Gebäudeverwaltungs-Tipps für hohe Sommertemperaturen

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Gebäudeautomation
07 Februar 2021

Die Temperaturen sind dieses Jahr zügig gestiegen. Jetzt, wo der Sommer endlich wirklich kommt, ist es höchste Zeit, über die Leistungsfähigkeit unserer Gebäude nachzudenken.

Denn seien wir mal ehrlich: Obwohl wir solche Prüfungen eigentlich das ganze Jahr über durchführen sollten, erfolgen Reaktionen auf Beschwerden nach unserer Erfahrung immer noch überwiegend reaktiv. Die gute Nachricht ist, dass der erste Schritt bereits getan ist. In dieser Rubrik gibt Ihnen Ruud Hulleman – Technischer Verwalter bei Priva – ein paar Tipps für die Gebäudeverwaltung im Sommer.

1. Urlaubszeiträume

Die Urlaubszeit steht vor der Tür! Wenn bei Ihnen eine Betriebsschließung ansteht, verwenden Sie die Einstellungen für die Ferienzeit, um die Anlage im Nachtmodus zu halten. Vergessen Sie aber nicht, diese Einstellung nach der Urlaubszeit wieder zurückzusetzen. Tipp! Machen Sie einen Vermerk in Ihrer Agenda.

2. Raumtemperaturausgleich

In vielen Gebäuden können Benutzer den Sollwert für die Basisraumtemperatur an ihrem Standort ausgleichen. Ein gängiger Ausgleichswert sind +/- 3 Grad Kelvin.
Im Winter wird dabei häufig nach oben nachgeregelt. Da jedoch derzeit noch viele Menschen von zu Hause aus arbeiten, stehen die Standorte, an denen diese Ausgleichseinstellungen vorgenommen wurden, im Moment leer – und das ist schade. In der Sommerzeit können diese Einstellungen nämlich einige Probleme schaffen.
„Denken Sie deshalb daran, den Unterschied zwischen der gewünschten Raumtemperatur und der Außentemperatur nicht zu groß werden zu lassen. Bei steigender Witterungstemperatur kann auch die Innentemperatur leicht ansteigen. Das steigert meist das Wohlbefinden und spart Energiekosten“, sagt Ruud Hulleman, Technischer Verwalter bei Priva.

3. Zentral berechnete Raumtemperatur

Die allgemein berechneten Raumtemperaturen werden oft anhand der Witterungstemperatur über eine Heizkurveneinstellung ermittelt. Im Winter werden, wenn Beschwerden eingehen, oft etwas höhere Temperaturen eingestellt. Ruud empfiehlt Ihnen, diese Einstellung während der Sommerzeit regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

4. Nachtkühlung

Das Kühlen des Gebäudes verbraucht Energie. In vielen Fällen können Sie die Raumtemperatur ganz einfach durch nächtliches Lüften senken. Damit beginnt der Tag in einem kühleren Gebäude. Kontrollieren Sie die Einstellungen und sehen Sie sich an, welche Auswirkungen dieses nächtliche Lüften hat. Wenn der Temperaturunterschied zwischen außen und innen gering ist, merken Sie wahrscheinlich nicht viel. In diesem Fall ist daher die Energie für den Betrieb der Lüftung vergeudet. Hier stehen Ihnen jedoch andere Optionen zur Wahl.

5. Kühlen mit einer Klimadecke

Viele Bürogebäude nutzen zur Klimaregelung Klimadecken. Diese werden anhand der Raumtemperatur geregelt. Sehen Sie sich die gewünschten Einstellungen der Vorlauftemperatur an – insbesondere den berechneten Taupunkt. Bleiben Sie hier mindestens 1˚K höher, um Kondensation zu vermeiden.
Da anhand der Raumtemperatur geregelt wird, kann die Oberflächentemperatur der Decke recht niedrig sein. Der Einfluss der Abstrahlung einer Klimadecke wird dabei oft unterschätzt.

Große, angestrahlte Oberflächen – wie zum Beispiel Schreibtischoberflächen – können dabei recht stark auskühlen.
Das kann unangenehm sein, denken Sie beispielsweise an kalte Hände. Oft kommen Beschwerden über „Zug“. Insbesondere dann, wenn die Decke nicht sehr hoch hängt und sich dicht über dem Mitarbeiter befindet. Dieser „Zug“ ist auch häufig eine Folge der kalten Abstrahlung auf Kopf und Hals des Mitarbeiters.

Kurzum: Bei Klimadecken sollte man besser nicht mit zu niedrigen Oberflächentemperaturen kühlen.

Möchten Sie dies einmal in der Praxis erleben? Wenn es wieder erlaubt ist, laden wir Sie herzlich ein, unser Growth Lab zu besuchen. Dort führen wir Ihnen gerne die verschiedenen Möglichkeiten vor.

Wünschen Sie weitere Informationen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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