„Die größte Herausforderung besteht derzeit darin, die Energiekosten ohne kostspielige Investitionen zu reduzieren“, beginnt Mos. „In den letzten sechs Monaten hat sich der Investitionsspielraum vieler Betriebe verringert, und Banken zeigen sich bei der Kreditvergabe zunehmend zurückhaltend. Dennoch sehen wir, dass viele Unternehmen mit ihrer bestehenden Mess- und Regeltechnik einen deutlichen Effizienzgewinn erzielen können – oft braucht es dafür nur etwas Fachwissen und Kreativität.“
Die Priva-Consultants sind darauf spezialisiert. Sie haben bereits Dutzende Kunden besucht, um Energieverbrauch und Anbaustrategie zu analysieren, Regelungen zu optimieren und – insbesondere beim Stromeinkauf für Beleuchtung – günstige Einkaufszeitpunkte optimal zu nutzen.

Schritt 1: Ordnung schaffen
Die Energie- und Anbauspezialisten von Priva arbeiten nach einem bewährten Drei-Stufen-Plan.
Der erste Schritt ist, „das Haus in Ordnung zu bringen“ – eine umfassende Überprüfung aller im Betrieb vorhandenen Hard- und Softwarekomponenten.
Sind alle Geräte und Anlagen gut gewartet? Stimmen die Daten und Einstellungen, auf denen die Regelungen basieren? Ist die Software aktuell und sind alle Systeme ausreichend gesichert?
Mos erläutert:
„Während dieser umfassenden Prüfung betrachten wir auch die hinterlegten Einstellungen auf Händlerebene, etwa betriebs- und anlagenspezifische Informationen. Diese sind für den Kunden oft nicht sichtbar, wir können sie jedoch einsehen. Dabei stoßen wir manchmal auf fehlerhafte oder veraltete Angaben, die eine optimale Klimaregelung oder das Energiemanagement leicht beeinträchtigen.
Wenn alles korrekt definiert und eingestellt ist, sehen wir häufig ein stabileres Klima mit weniger Schwankungen. Und eine stabile Regelung ist energetisch immer effizienter als eine instabile.“
Schritt 2: Klima- und Anbaustrategie bewerten
Der zweite Schritt umfasst die Überprüfung der Anbau- und Klimastrategie.
„Wie bauen Sie derzeit an und warum? Welche Produktionsziele verfolgen Sie, welches Gewächshausklima passt dazu und wie erreichen Sie es? Was sagen die verschiedenen Diagramme?“, fasst Jasperse zusammen.
„Es kann sehr aufschlussreich sein, gemeinsam die Klima- und Anbaudaten sowie den Gas-, Strom- und CO₂-Verbrauch zu analysieren. Wichtig ist, dass der Kunde die energetischen und finanziellen Konsequenzen seiner Strategie versteht. Sobald diese Zusammenhänge klar sind, wird es deutlich einfacher, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, zu berechnen und umzusetzen.“
Die Experten nennen verschiedene interessante Ansätze: etwas kühler anbauen, die Beleuchtung dimmen, die Mindesttemperatur der Heizrohre senken, sparsamer bewässern (geringere Verdunstung und weniger Wasserabfuhr – mit Erhalt von Wärme und CO₂) und eine 24-Stunden-Temperaturintegration anwenden.
Schritt 3: Strategie optimieren
Wenn strategische Anpassungen und Optimierungsvorschläge mit dem Unternehmer oder Kulturleiter besprochen werden, beziehen die Priva-Consultants nach Möglichkeit auch den externen Anbauberater mit ein.
„Dieser spielt als Sparringspartner des Anbaumanagements eine entscheidende Rolle“, erklärt Mos.
„Wenn wir Verbesserungsvorschläge machen, die der Kunde gut findet, der Berater aber kurz darauf eine andere Meinung äußert, wird es schwierig. Ein gemeinsames Verständnis über die Strategie, die Werkzeuge und die erforderlichen Sollwerte ist entscheidend, um Maßnahmen konsequent umzusetzen. Alles hängt miteinander zusammen – Abweichungen an einzelnen Punkten können große Auswirkungen haben.“
Messbox über dem Schirm
Grundsätzlich prüfen die Spezialisten zuerst, was ohne zusätzliche Investitionen möglich ist.
Wenn Jasperse jedoch bemerkt, dass über dem Schirm keine Messbox installiert ist, gehört das zu seinen ersten Empfehlungen.
„Diese kostet wenig und sollte eigentlich in keiner Anlage fehlen“, sagt er. „Damit sieht man den tatsächlichen Effekt der Morgensonne auf die Temperatur im Gewächshaus. Ein außen montierter Solarimeter führt oft dazu, dass der Schirm zu früh geöffnet wird – was vor allem an kalten, klaren Morgenstunden viel Wärme kostet.“
Er ergänzt:
„Wenn neue technische Optionen oder Regelungen hinzukommen – etwa Luftmischsysteme, die trockenere Luft von oberhalb des Schirms in das Gewächshaus leiten – begleiten wir den Kunden noch eine Zeit lang. Diese Betreuung hilft, die Technik korrekt zu nutzen und optimal mit anderen Tools zu verknüpfen. Solche Erweiterungen erfordern oft spezielle Regelstrategien über das gesamte Klimamanagement hinweg. Besonders deutlich wird das beim Wechsel von SON-T- oder Hybridbeleuchtung zu reiner LED-Beleuchtung, die das Gewächshausklima erheblich verändert.“
Mit dem Wissen und der Erfahrung, die Priva im Laufe der Jahre bei zahlreichen Kunden und Kulturen gesammelt hat, können wir Betriebe gezielt dabei unterstützen, effiziente, stabile und fundierte Strategien zu entwickeln, die höhere Erträge bringen.
„Das ist nicht nur finanziell interessant“, fasst Mos zusammen, „sondern gibt auch Sicherheit und Ruhe – und das ist vielleicht noch wertvoller.“