Die Idee ist zwar nicht neu, aber die Herausforderung und das Risiko bestehen nach wie vor darin, dass sich Krankheitserreger bilden und Nährstoffen sowie Pflanzenschutzmittel ansammeln können. Inzwischen bietet eine Reihe von Unternehmen Lösungen an, die eine effektive und effiziente Wiederverwendung und Wiederaufbereitung von Wasser ermöglichen.
Eine nachhaltige Umwelt mit gesundem Oberflächenwasser wird immer wichtiger
„Eine nachhaltige Umwelt mit gesundem Oberflächenwasser wird immer wichtiger“, betont Kathryn Smethurst, Business Development Manager bei Priva. „In den letzten Jahren hat es seitens der Regierungsbehörden Bestrebungen gegeben, die Nutzung natürlicher Ressourcen und den Bezug des Wassers stärker zu regulieren, der nächste logische Schritt wäre eine verschärfte Gesetzgebung in diesem Bereich. Viele Produzenten nehmen diese Signale wahr, und das Interesse an Investitionen in entsprechende Technologien hat deutlich zugenommen. Außerdem steht die Branche unter Druck, der Lieferkette und letztendlich natürlich Konsumenten die Wichtigkeit für nachhaltigen Umweltschutz und eine verantwortungsvolle nachhaltige Arbeitsweise darzulegen.“
Frau Smethurst weist auch darauf hin, dass es neben diesen „Push“-Faktoren weitere Vorteile für die Gartenbaubetrieb gibt, wenn es um das Wasserrecycling geht: „Die gute Nachricht ist, dass der Einsatz von Wasserkreislauf-Anlagen (Rezirkulationsanlagen) zur Reduzierung des Wasser- und Düngemitteleinsatzes auch finanziell lohnenswert ist, insbesondere heutzutage, wo Düngemittel schwer zu bekommen und sehr teuer sind. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Langlebigkeit der eingesetzten Pflanzenschutzmittel gewährleistet ist.“
„Ein guter Prozentsatz neuer Primärversorgung ist weiterhin notwendig, da die Dosierung des für die Kultur verwendeten Düngers wiederhergestellt werden muss“, betont Kathryn Smethurst. „Wasserkreislauf-Technologien können in jedem Kultursystem zum Einsatz kommen, aber die Größe der Anlage muss mit der Menge des aufzubereitenden Wassers übereinstimmen. Zu den wichtigsten Optionen gehören thermische Desinfektion, Ultrafiltration, Ozon und UV-Desinfektion, und dabei hat jede Technologie ihre Vor- und Nachteile.“
Priva hat Produkte entwickelt, die mit UV-Desinfektion arbeiten. Diese sind relativ kostengünstig im Betrieb, es werden weder schädliche Chemikalien eingesetzt, noch entstehen giftigen Nebenprodukte, darüber hinaus handelt es sich um einen hochgradig kontrollierten Prozess mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen und einem Meldesystem für die Kunden. „Die Produkte wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Wageningen unabhängigen Tests unterzogen. Priva kann bei der Wahl der für die jeweilige Kultur Produkte und erforderlichen Dosis beraten“, fügt Kathryn Smethurst hinzu.
Die Priva-Anlage sammelt das Drainagewasser, das gefiltert und dann im Schmutzwasserbecken aufgefangen wird. Als Vorsichtsmaßnahme wird das Drainagewasser dort direkt mit Hilfe der Priva Vialux UV-Desinfektionssysteme desinfiziert, so dass Schimmelpilze, Bakterien und Nematoden abgetötet und Viren inaktiv werden – einschließlich spezifischer Viren, wie dem Pepinomosaikvirus (PepMV). „Dies ermöglicht eine sichere kontinuierliche Rückführung des Bewässerungswassers“, so Kathryn Smethurst. „Das Ergebnis ist, dass keine teuren Düngemittel mehr in das Abwasser gelangen und die Umwelt wird nicht mehr belastet. Die EC-Vormischung ermöglicht die weitestgehende Wiederverwendung des Draingewassers, das vor der Zugabe von Düngemitteln im jeweils erforderlichen Verhältnis mit Frischwasser gemischt wird. Das bedeutet, dass man nicht nur die Umwelt schont, sondern auch Geld in Bezug auf den Wasserverbrauch und bei den Düngemitteln spart.“
Eine Funktion, an der Priva und andere arbeiten, ist die Bereitstellung von mehr Echtzeit-Informationen zum Nährstoffgehalt des Drainagewassers für die Produzenten. „Der heilige Gral für Unternehmen wie Priva wäre es, eine Echtzeit-Rückmeldung über die noch im Drainagewasser vorhandenen Dünger zu erhalten, damit im nächsten Bewässerungszyklus die Mischung für die Kultur perfekt dosiert werden kann“, erklärt Kathryn Smethurst. „In diesem Bereich werden in der Forschung und Entwicklung seit vielen Jahren Versuche durchgeführt, aber die Konsistenz der Ergebnisse ist nicht so, wie es für das Angebot eines marktreifen Produkts erforderlich wäre. Wir werden aber weiter daran arbeiten.“
