Modernisierung der Rosslyn Chapel aus dem 15. Jahrhundert mit Priva

Gebäudeautomation
Historisch
Rosslyn Chapel
2021

Die Rosslyn-Kapelle, ein denkmalgeschütztes Gebäude der Kategorie A und offizielles Baudenkmal, verfügt jetzt über ein Gebäudeleitsystem (GLS) von Priva. Das System wurde im Rahmen eines umfassenden Sanierungsprojekts installiert, bei dem auch ein neues Besucherzentrum und eine spezielle Biomasseanlage für die Beheizung des gesamten Komplexes konstruiert wurden.

Das Priva-GLS, das von Campbell Control Services geplant und installiert wurde, katapultiert das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert geradewegs in die Moderne. Dabei lässt das kosteneffiziente und umweltfreundliche Leitsystem die historische Bausubstanz vollkommen unberührt.

 

Die Rosslyn-Kapelle, die ungefähr 7 km südlich von Edinburgh liegt, wurde im Jahr 1484 fertiggestellt. Die Kapelle gilt als „architektonisches Wunderwerk“ und kann auf viele glorreiche und traurige Kapitel in ihrer langen Geschichte zurückblicken. Als Oliver Cromwell 1650 Schloss Rosslyn plünderte, benutzen seine Truppen die Kapelle als Pferdestall. Andererseits inspirierte der Besuch der Kapelle mehrere namhafte Dichter, wie Robert Burns, der sie im Jahr 1780 besichtigte, und William Wordsworth, der die Kapelle 1803 besuchte. Letztendlich war es jedoch ein wesentlich aktuelleres Ereignis, das der Rosslyn-Kapelle zu großer Bekanntheit verholfen hat. Die Kapelle ist einer der wichtigsten Schauplätze im letzten Teil von Dan Browns Romans „Der da Vinci Code“ aus dem Jahr 2003. 2005 diente die Kapelle als Kulisse für den gleichnamigen Film. Schauspieler Tom Hanks war eine Woche lang vor Ort.

 

Trotz der interessanten und abwechslungsreichen Vergangenheit ist die Zeit nicht unbemerkt an der Kapelle vorbeigegangen. Auch das schottische Klima und menschliche Interventionen haben Spuren hinterlassen. Deswegen wurde beschlossen, das Gebäude zu restaurieren und für zukünftige Generationen zu erhalten. 2007 stellten der „Heritage Lottery Fund“ und das schottische Amt für Natur- und Denkmalschutz „Historic Scotland“ insgesamt 5 Millionen £ zur Verfügung, um das Vorhaben zu unterstützen. Die Installation der Biomasseanlage auf dem Gelände wurde von der schottischen Gemeinschaft für erneuerbare Energieträger „Community and Renewable Energy Scotland - CARES“ gefördert.

 

Das verantwortliche Architekturbüro Page Park beauftragte Harley Haddow, eine der führenden beratenden Ingenieuragenturen des Landes, mit der Entwicklung der Umwelttechniksysteme und der dazugehörigen Anlagen.

 

„Insgesamt sollte die Kapelle vollständig erhalten und restauriert werden. Darüber hinaus sollte ein neues Besucherzentrum gebaut und eine Biomasseanlage für die zentrale Beheizung des Gebäudes installiert werden“, erklärt Mark Napier, technischer Leiter bei Harley Haddow.

 

Jeder, der schon einmal eine Kapelle besucht hat, weiß, dass es im Inneren meistens nicht besonders warm ist. Zu viel Hitze und Feuchtigkeit können allerdings negative Einflüsse auf die historischen Elemente und Artefakte haben, die in der Kapelle untergebracht sind. Das Geheimnis besteht darin, genau die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit einzustellen. Kein Problem für die Priva-GLS-Technologie, die von Partnerunternehmen Campbell Control Services installiert wurde.

 

„Der energieeffiziente Umbau der Kapelle hat uns vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt“, führt Herr Napier aus. „Eines der Hauptziele bestand darin, in den Innenräumen eine festgelegte Temperatur und Luftfeuchtigkeit herzustellen, ohne dadurch den historischen Charakter der Kapelle zu beeinträchtigen. Zu diesem Zweck wurden HF-Sensoren eingesetzt, die Temperatur und Feuchtigkeit ohne Kabel und Leitungen messen können und somit keine Schäden an der Bausubstanz anrichten.“

 

Die Schalttafel der Kapelle verfügt über ein Priva Compri HX4 Grundmodul und einen Priva Compri HX Touchscreen. Das MODbus Kommunikationsprotokoll steht über einen kabellosen Controller mit den HF-Sensoren in Verbindung.

 

Die Schalttafel im Besucherzentrum ist ähnlich konfiguriert, nutzt jedoch einen HX6E Controller und ist mit einem Front-End-PC verknüpft, auf dem Privas TC History eingerichtet wurde. Die Anwendung für die Langzeitdatenerfassung ruft ausgewählte Daten ab und speichert diese online in einer offenen Datenbank. Auf dem 10-Zoll-LCD-Schirm der Schalttafel im Besucherzentrum werden anschließend mit Adobe Flash Energieeinsparungen und Kohlenstoffreduktion angezeigt. Auf diese Weise sind die Energiesparresultate der Rosslyn-Kapelle für alle Besucher deutlich sichtbar.

 

Dank des modularen Aufbaus kann der Priva Compri HX Controller individuell angepasst werden, sodass er die Anforderungen spezifischer Anwendungsbereiche erfüllt. Darüber hinaus kann das System problemlos zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden. Die I/O-Module sind universell einsetzbar und multifunktional, sodass Anschlüsse nur selten ungenutzt bleiben. Alle Einstellungen können anhand eines deutlich strukturierten Steuerterminals angezeigt und geändert werden. Die hohe Rechnergeschwindigkeit, der große Speicher und die integrierten Sicherheitsfunktionen von Compri HX garantieren die Zuverlässigkeit und Kontinuität des Systems jetzt und in der Zukunft.

 

Eine weitere Priva-Schalttafel in der Rosslyn-Kapelle regelt die Biomasseanlage mit einem Priva Compri HX4 Grundmodul. Die Biomassenanlage nutzt Holzhackschnitzel oder Restholz für das nahezu kohlenstofffreie Heizungssystem der Kapelle und des Besucherzentrums. Das Priva-System überwacht auch die Bedingungen außerhalb der Kapelle und aktiviert Belüftungsanlagen, sobald es sinnvoll ist, auf die Außentemperatur/-luftfeuchtigkeit zurückzugreifen. Es gibt ein kleines ölbetriebenes Notheizsystem, obwohl die Biomasseanlage auch Spitzenbelastungen souverän meistern kann. Im Priva-GLS wurde beispielsweise ein spezieller Modus für den „Sonntagsgottesdienst“ eingestellt, der die normale ökologische Beheizung aufhebt und in stark besuchten Zeiten wohlige Wärme schafft. Im Besucherzentrum wird grundsätzlich auf „Komfort“-Stufe geheizt.

 

„Ich war sehr zufrieden damit, dass man uns für dieses Projekt die Priva-GLS-Geräte empfohlen hat“, erklärt Herr Napier. „Im Gegensatz zu anderen Marken ist Priva flexibel und leicht zu bedienen. Wir hatten Priva bereits in einem Projekt an der Glasgow School of Art eingesetzt. Das Projekt war ein voller Erfolg.

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